Im Winter ist es
kalt und im Winter ist es nicht kalt. Nicht kalt ist aber nicht warm.
Nicht kalt ist aber doch warm. Und da ist kein Sommer und kein Winter.
Da ist Herbst und Frühling. Da ist es nicht warm, da ist es
nicht kalt. Da ist es........Das ist ohne Deutsch und ohne immer wieder
probieren und erklären für Flümi alles sehr
sehr schwer zu verstehen.
Aber Liesel sagt, das Jahr hat 365 Tage und
da kann man in kleinen Schritten viel Ordnung schaffen. Man muss nur
ganz viel Geduldtee trinken.
Flümi soll ins Bett gehen, weil Abend ist. Er ist aber nicht
müde. Er will mit Liesel weiterspielen. Liesel sagt
Flümi, dass Kinder ins Bett gehen müssen, wenn der
Himmel schwarz ist. Das kann Flümi jetzt sehen und verstehen.
Flümi fragt nach - „Ist der Himmel
schwarz?“ „Der Himmel ist schwarz!“ Jetzt
ist der Himmel schwarz, und Flümi geht ins Bett. Und dann will
der Himmel nicht schwarz werden und Liesel sagt,
„Flümi, Du musst ins Bett“. Flümi
fragt: „Ist der Himmel schwarz?“ „Der
Himmel ist blau!“

Flümi
versteht die
Welt nicht.
Flümi soll schlafen, wenn der Himmel schwarz ist. Jetzt soll
er schlafen, wenn der Himmel blau ist. Also muss er im Bett warten, bis
der Himmel schwarz ist. Flümi kann das nicht verstehen - er
muss ins Bett, wenn der Himmel blau ist und schlafen, wenn der Himmel
schwarz ist. Jetzt soll er schlafen, wenn der Himmel blau ist. Schlafen
muss man aber, wenn der Himmel schwarz ist. Da muss Liesel sagen, dass
der Himmel schwarz ist, weil Flümi gelernt hat, Menschen gehen
Schlafen, wenn der Himmel schwarz ist. Liesel soll sagen,
„Der Himmel ist schwarz“, auch wenn der Himmel noch
blau ist und Flümi schlafen soll. Liesel will aber ihren
lieben Flümi nicht sagen, dass der Himmel schwarz ist, weil
das nicht stimmt und Flümi Ordnung in sein Mus bekommen soll.
Liesel kämpft mit Flümi. Flümi und Liesel
können das alles nicht verstehen. Ohne viel Erfahrung ist das
zu schwer für Flümi. Da kann Flümi nur Panik
haben. Liesel sagt ärgerlich, „der Himmel ist
schwarz“. Flümi soll merken, dass Liesel nicht das
Richtige
sagt.
Aber Flümi kann noch keine Witze und keine Lüge
verstehen. Flümi will nur Klarheit in seinem Mus. Liesel hat
ärgerlich gesagt, was nicht richtig ist. Flümi merkt
, dass
hier etwas nicht stimmt. Aber wie soll Flümi ohne viel Deutsch
verstehen, was Liesel erreichen will? Was soll er machen?
Flümi
fragt immer wieder, und Liesel wird immer ärgerlicher und
zorniger. Flümi hört nicht auf zu fragen, und Liesel
muss
immer wieder antworten, antworten, antworten. Wenn Liesel nicht mehr
antworten mag, sagt sie ganz ruhig, „der
Himmel ist schwarz“ und da merkt Flümi, sie
hat mich doch noch lieb und kann
aufhören zu fragen. Und so geht das
leider oft mit dem
Nichtverstehenkönnen zwischen Flümi und Liesel.
Wenn Flümi einen anderen Weg gehen soll, bekommt er manchmal
Panik.

Liesel kann das verstehen. Sie sagt, dass sie auch Panik
bekommt, wenn sie mit dem Auto eine Umleitung fahren soll. Sie
weiß dann nicht, ob sie auch da ankommt, wo sie hin will und
ob die Umleitung nachher wieder auf die richtige Straße
führt oder ob sie jetzt immer die
Umleitung fahren muss. Und so
ist das bei Flümi auch. Wenn er einen fremden Weg gehen soll,
weiß er nicht, wohin er geht. Und wenn er nicht
weiß,
„wohin“ ohne Erfahrung und ohne Deutsch, bekommt
Flümi
Panik. Flümi lernt immer mehr Deutsch verstehen. Liesel hat
mit
Flümi fragen geübt. Flümi kann jetzt auch
andere
Menschen fragen. Er kennt aber nur eine Antwort,